Pressemitteilung Unwetter vom 11.06.2018
Landau. Aufgrund eines unwetterartigen Starkregens war am Montagnachmittag gegen 16:30 Uhr ein Großeinsatz von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk erforderlich. Bis in die späten Abendstunden mussten rund 140 Einsatzkräfte vollgelaufene Keller und Tiefgaragen auspumpen sowie überflutete Straßen absichern. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt.
„Betroffen war das gesamte Stadtgebiet. Besonders betroffen waren der Horstring, die Königstraße, die Marktstraße, die Raimund-Huber-Straße sowie die Weißenburger Straße“, sagt
Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer. Aufgrund der massiven Regenmassen gingen in
kürzester Zeit mehr als 100 Notrufe alleine bei der Freiwilligen Feuerwehr Landau ein. „Grundsätzlich
gehen Notrufe über die europaweite Notrufnummer 112 für die Landkreise Südwestpfalz, Südliche Weinstraße und Germersheim sowie der kreisfreien Städte Zweibrücken, Pirmasens und Landau bei der Integrierten Leitstelle Landau ein. Aufgrund der Vielzahl von Einsätzen in der Südpfalz wurden in der Feuerwache Landau vier Abfrageplätze eingerichtet, so dass die Leistelle die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Landau mit einem Hilfeersuchen direkt an die Einsatzkräfte der Freiwilligen
Feuerwehr Landau weitergeleitet wurden. Von dort wurde der Einsatz dann koordiniert“, erklärt der stellvertretende Stadtfeuerwehrinspekteur Michael Bumb. Die Überlastung der Notrufleitung konnte dadurch reduziert werden. Dennoch: in einer solchen Ausnahmesituation könne es zu Wartzeiten am Telefon kommen, so Bumb weiter. Nach der Notrufannahme werden die Einsätze priorisiert und an die einzelnen Fahrzeuge respektive Einheiten weitergegeben. Natürlich muss auch eine Priorisierung der Einsätze stattfinden: käme es zum Beispiel zu einem Brandereignis oder Einsatz mit Gefahr für Menschenleben, müssen schlimmstenfalls im Unwettereinsatz gebundene Einsatzkräfte abgerufen werden. So beispielsweise auch am gestrigen Abend, als die Brandmeldeanlage des Geothermiekraftwerkes auslöste – mehrere Fahrzeuge sind dann die Einsatzstelle angefahren. Michael Bumb: „Diese Fahrzeuge waren so lange dort gebunden, bis die Situation vor Ort eingeschätzt und in diesem Fall ein Fehlalarm bestätigt war“.
„Am Ende mussten wir zu 148 Einsatzstellen ausrücken“, resümiert Hargesheimer und sagt weiter: „in der Regel handelte es sich um vollgelaufene Keller und Tiefgaragen sowie unpassierbare Straßen. Aufgeschwemmter Schlamm verstopfte die Abwassersysteme, so dass die Kanalisation das Wasser nicht mehr aufnehmen konnte“. Besonders schwer traf es das Vinzentius-Krankenhaus Landau: hier stand das Wasser zeitweise bis zu 1,5 Meter hoch im Außenbereich und Untergeschoss sowie in der angrenzenden Weißenburger Straße, welche mehrere Stunden gesperrt werden musste. Doch nicht jedem Bürger konnte geholfen werden erzählt Zugführer Thomas Pfaff: „Mit den Mitteln der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerk können nicht alle Einsatzstellen abgearbeitet werden. Die leistungsfähigen Pumpen benötigen einen Mindestwasserstand von 10 Zentimetern, damit ein effektives Abpumpen möglich ist“. Niedrigere Wasserstände müssen mit handelsüblichen Wassersaugern oder Wischtüchern beseitigt werden.
Oberbürgermeister Thomas Hirsch machte sich in Begleitung von Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer an mehreren Einsatzstellen sowie im Lageraum in der Feuerwache ein Bild über die Lage. Sein besonderer Dank gelte im Namen aller Bürgerinnen und Bürger einmal mehr allen Einsatzkräften. Auch in den sozialen Medien bekamen die Helferinnen und Helfer großen Zuspruch und Dank der Bevölkerung. „Das freut uns natürlich und zeigt, dass wir gute Arbeit leisten“, sagt Hargesheimer stellvertretend für die Mannschaft.
Da nicht auszuschließen ist, dass sich ein solches Ereignis wiederholt, weist die Freiwillige Feuerwehr Landau auf folgende Verhaltensweisen hin: Melden Sie Schadensereignisse stets über die europäische Notrufnummer 112, nicht über soziale Medien oder sonstige
Kommunikationsmöglichkeiten. Bitte betreten Sie keine Keller, welche stark unter Wasser stehen, sondern handeln Sie erst nachdem der Strom abgestellt wurde. Es besteht die Gefahr eines Stromschlages. Achten Sie auf durch Sturm und Regen umherfallende Gegenstände und auch auf aufgespülte Kanaldeckel.
(mam/bhi)