Gebäudebrand
Datum
18.08.2016 15:23 Uhr
Art des Einsatzes
Brandeinsatz
Einsatznummer
200
Einsatzstelle
Lotschstraße
Einsatzdauer
88.5 Std.
Im Einsatz
Feuerwehrangehörige
100
Fahrzeuge/Funktionen
HLF 20/16-2 ELW 1 MTF 2 FwA Lima MZF ELW 2 TSF-W Nußdorf (heute: TSF-W Dammheim) TSF-W Mörzheim TSF-W Godramstein PTLF 4000 LF 10/6 HLF 20/16-1 TSF-W Arzheim TSF-W Wollmesheim MTF Godramstein MTF 1 MTF Nussdorf GW-A MTF Arzheim LF-KatS MZF-Dekon MTF Mörzheim MTF Wollmesheim GW-Mess TGM 23-12 MTF 3 (heute: MTF Queichheim) SFI (heute: BKI)
Feuerwehreinsatzzentrale
Weitere Infos zum Einsatz
Am Nachmittag des 18. August 2016 wird die Freiwillige Feuerwehr Landau in der Pfalz zu einem Gebäudebrand in der Lotschstraße alarmiert.
Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung rückt innerhalb kurzer Zeit der Löschzug bestehend aus dem Einsatzleitwagen (ELW1), Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 1 (HLF1), Hubrettungsfahrzeug (TGM) und Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 2 (HLF2) zur Einsatzstelle aus. Um 15:27 -vier Minuten nach dem Alarm- treffen die ersten Kräfte ein und beginnen die Erkundung.
Betriebsangehörige melden einen vermutlichen Brand im Dachbereich einer etwa 175 Meter mal 75 Meter grossen Holzlagerhalle. Zu diesem Zeitpunkt ist von Außen eine kaum wahrnehmbare Rauchentwicklung zu erkennen. Ein Außenangriff zur Erkundung der Dachhaut wird über den TGM vorbereitet.
Unterdessen melden die Kräfte im Inneren des Gebäudes eine kleine brennende Fläche im Dachbereich und bereiten einen Innenangriff vor.
Innerhalb von drei Minuten erhält der Brand eine nicht vorhersehbare Dimension. Das Feuer im Gebäudeinneren breitet sich rasend schnell aus, es kommt zu einer Rauchgasexplosion. In deren Folge steht die komplette Lagerhalle innerhalb von Minuten im Vollbrand. Die im Innenangriff befindlichen Feuerwehrangehörigen können sich durch einen beherzten Rückzug retten. Bereits 10 Minuten nach dem ersten Alarm wird Vollalarm für die Feuerwehr der Stadt Landau gegeben, weitere Alarmierungen betreffen Drehleitern, Löschfahrzeuge und Schlauchwägen aus den benachbarten Verbandsgemeinden im Landkreis Südliche Weinstraße und Landkreis Germersheim.
Gemeinsam mit Betriebsangehörigen werden Fahrzeuge aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich gerettet. Es steht sehr schnell fest, dass die betroffene Halle nicht zu retten ist. Die Maßnahmen der Feuerwehr konzentrieren sich auf Riegelstellungen zur Nachbarbebauung. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich ein grosser Möbeleinzelhändler, mehrere Gewerbebetriebe, das Verwaltungsgebäude des betroffenen Betriebes, zwei weitere Holzlagerhallen sowie Wohnbebauung. Wind aus Süd-Westen facht das Feuer zusätzlich an und führt letztlich zu einem Flammenüberschlag auf zwei weitere Holzlagerhallen in der nördich anschließenden Bornbachstraße. Der Feuerwehr gelingt es diese massiven Entstehungsbrände zu begrenzen und diese Hallen zu halten.
In der Zwischenzeit treffen Verstärkungen aus den Verbandsgemeinden Edenkoben, Herxheim, Offenbach, Annweiler und Kandel ein und werden auf die drei gebildeten Einsatzabschnitte verteilt. Der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Germersheim steht als Führungsmittel für den Einsatzleiter zur Verfügung. Das Deutsche Rote Kreuz Landau unterstützt mit der Sanitätsbereitschaft Feuerwehr. Durch die Polizei wird das betroffene Areal weiträumig abgesperrt. Im Verlauf des Einsatzes werden zahlreiche Fachbehörden hinzugezogen. Ebenso machen sich Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister Maximilian Ingenthron ein Bild der Lage vor Ort.
Im Bereich der Brandstelle werden Schadstoffmessungen vorgenommen. Erstmals wird KATWARN - ein Warn- und Informationssystem für die Bevölkerung in Betrieb genommen. Fenster und Türen sollen geschlossen bleiben. Am Brandobjekt wurden asbesthaltige Baumaterialien verwendet und ein hinzugezogener Sachverständiger muss sich in den folgenden Stunden ein Bild über eine eventuelle Ausbreitung verschaffen.
Zu Spitzenzeiten sind etwa 200 Einsatzkräfte der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes, der Polizei, des THW und weitere unterstützende Einsatzkräfte im Einsatzgeschehen gebunden. Die Zusammenarbeit aller eingesetzten Einheiten verläuft reibungslos, dadurch konnte wesentlich Schlimmeres verhindert werden. Insgesamt haben Nachlöscharbeiten die Einheiten der Feuerwehr noch bis zum Morgen des 22. August gefordert