Fortbildung II
Landau. Mobile Retter, Biomonitoring und Einsatzstellensicherungssystem - Die Arbeit der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben erfordert vielfältiges Wissen. Daher fand am gestrigen Samstag (25.11.2017) eine Fortbildungsveranstaltung der Führungskräfte der kreisfreien Städte Landau, Neustadt, Pirmasens und Zweibrücken sowie der Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz statt.
Die Fortbildung für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wird jährlich vom Arbeitskreis der südpfälzischen Stadt- und Kreisfeuerwehrinspekteure (AK Süd) veranstaltet. Ziel der Veranstaltung ist der regelmäßige Austausch zu den Themen technische Unterstützung, taktisches Vorgehen und die gesundheitliche Vor- und Nachsorge der Einsatzkräfte.
Zunächst gaben der Leiter der Integrierten Leitstelle Landau Matthias Bruhne und der Systemadministrator der Integrierten Leitstelle Landau Christoph Köhler einen Ausblick auf künftige technische Möglichkeiten. Neben der besseren Lokalisierung von Anrufern soll im Rahmen eines Pilotprojektes die grenzüberschreitende Notrufabfrage weiter forciert werden. Um das Zeitfenster von Notruf bis zur Einleitung erster lebensrettender Maßnahmen zu minimieren wurde in diesem Zusammenhang außerdem das Projekt „Mobile Retter“ von Rüdiger Oeder vorgestellt. Seit nahezu zwei Jahren werden damit qualifizierte Ersthelfer im Bereich Germersheim bereits eingesetzt. Ab dem nächsten Jahr wird das System auch an der Südlichen Weinstraße und in Landau eingesetzt. Über die Arbeit des Kriseninterventionsdienstes berichtetet anschließend der Leiter der Krisenintervention und Notfallnachsorge Südliche Weinstraße Matthias Heidt: „Die Hauptaufgabe besteht darin, in psychosoziale Not geratene Menschen Hilfe und Begleitung in der Akutphase anzubieten“. Diese Hilfe kann dabei nicht nur von in Not geratenen Personen und deren Angehörigen, sondern auch von Einsatzkräften nach belastenden Einsatzsituationen in Anspruch genommen werden.
Weiterer zentraler Punkt der Veranstaltung war die gesundheitliche Vor- und Nachsorge von Einsatzkräften. Dr. Michael Conzelmann der BASF SE stellte hierzu einen besonderen Nachweis für die Aufnahme von Schadstoffen an der Einsatzstelle durch Biomonitoring vor. In den vergangenen Jahren war das Biomonitoring im Rahmen von Großbränden in der Südpfalz mehr und mehr Thema geworden. Feuerwehrarzt der Feuerwehr Landau Axel Weigand berichtete in diesem Zusammenhang zur künftigen Umsetzung des Biomonitorings in der Südpfalz. Dabei wird das Biomonitoring nicht nur zum akuten Schutz der Einsatzkräfte durch Untersuchung biologischen Materials genutzt, um herauszufinden, ob eine Mehrbelastung vorliegt. Im Rahmen einer Studie soll beurteilt werden, ob die Mehrbelastung und die Gesundheitsgefährdung von Einsatzkräften nachgewiesen werden kann und welche Maßnahmen zur Reduzierung der Gesundheitsgefährdung geeignet sind.
Neben den fachlichen Themen wurde darüber hinaus das Einsatzstellen-Sicherungs-System des THW Landau von Dr. Andreas Knöpfler vorgestellt. Mit Hilfe dieses Systems können gefährdete Bereiche in Echtzeit auf geometrische Veränderungen im niedrigen Millimeter-Bereich überwacht werden, um gegebenenfalls eine Evakuierung oder weitergehende Maßnahmen durchführen zu können. Bei Bränden in der Rheinstraße in Landau und in Gommersheim wurde das System bereits genutzt. Am Nachmittag wurden schließlich noch die neuen Fahrzeuge, sowie neue technische Gerätschaften aus dem Bereich des AK Süd präsentiert. (bhi/mam)